Kuckuck:

Bei der systematischen Erfassung des Kuckucks wurden 115 Rev. nachgewiesen. Unter Berücksichtigung weiterer 7 Rev., die 2006 bzw. weiterer 6 Rev., die vor 2006 erfasst, aber 2007 nicht mehr kontrolliert wurden, wird von einem Gesamtbestand für Berlin von 122-128 Rev. ausgegangen. Die derzeitige Verteilung auf dem Stadtgebiet, mit Besiedlung v. a. der Gewässerränder und der offenen Landschaft im Stadtrandbereich, ähnelt sehr der von 1993-1997 bekannten (vgl. Brutvogelbuch). An früheren Daten liegen zum einen Atlaskartierungen von 1976-84 vor, die 141 (B.-West) + 179 (B.-Ost) = 320 besetzte Gitterfelder á ca. 1 km2 auswiesen, zum anderen Revierkartierungen von 1993-1997, aus denen sich ein Schätzbestand von 130-160 Rev. ableiten ließ. Der Bestand des Kuckucks erscheint nach den Angaben in der BOA-Kartei seit 1990 weitgehend konstant. Trend-Abschätzung im Vergleich zu früheren Atlasarbeiten: um 1980 ca. 120-230 Rev., im Mittel ca. 170 Rev., d. h. seit dieser Zeit ein Rückgang um ca. 26%. Damit ist die 2002 angenommene Abnahme über 25 Jahre von mehr als 50% nunmehr durch die Trendkategorie -20% bis -50% zu ersetzen.

Koordination: Dr. Klaus Witt
Publikationen:

Witt, K.: Brutbestand des Kuckucks (Cuculus canorus) in Berlin 2007 im Vergleich zu älteren Daten.- Berl. ornithol. Ber. 18(2008), S. 1-16
WITT, K.: Kommt der Kuckuck (Cuculus canorus) in Berlin "zu spät" aus dem Winterquartier zurück? Berl. ornithol. Ber. 19(2009), S. 15-20

Gartenrotschwanz:

Die Erfassung von 2006, die sich vor allem auf Kleingartenanlagen konzentrierte, wurde in diesem Jahr um Daten aus den Lebensraumtypen Friedhöfe und Parks ergänzt. Von 9 untersuchten Friedhöfen waren 6 mit Gartenrotschwänzen besetzt, bei einer Gesamtdichte von 0,9 Rev./10 ha. Deutlich geringere Werte fanden sich in größeren öffentlichen Parks: nur 0,1 Rev./10 ha auf 6 Probeflächen, von denen nur 2 mit Gartenrotschwänzen besetzt waren. Somit liegen jetzt aus allen für die Art relevanten Stadt-Lebensraumtypen belastbare Daten vor, die eine Hochrechnung auf den Berliner Gesamtbestand gestatten.
Ergebnisse der Hochrechnung:
Gartenrotschwanz 3.700 Rev., ein im Vergleich zu Angaben für den Beginn der 1990er Jahre (ebenfalls Brutvogelbuch, s. o.) erstaunlich hoher Wert, der aber wohl den deutlichen Anstieg der Art in den letzten 15 Jahren in Deutschland sowie europaweit widerspiegelt. Dieser positive Trend lässt sich auch auf einigen seit längerer Zeit untersuchten Probeflächen in Berlin feststellen.

Koordination: Dr. Jörg Böhner

Haus- und Feldsperling:

Ebenfalls in Ergänzung der letztjährigen umfangreichen Erfassung wurden 2007 beide Arten in dem bisher noch nicht gut abgedeckten Lebensraumtyp Industriegebiete kartiert. Der Haussperling war hier auf allen 6 untersuchten Flächen vertreten, mit einer Gesamtdichte von 33 Individuen/10 ha. Dieser Wert zeigt, dass Industriegebiete durchaus für Haussperlinge attraktiv sein können, wenn auch bei weitem nicht die im letzten Jahr ermittelten Spitzenwerte der Wohnblockzonen erreicht werden. Um Größenordnungen schwächer mit nur 1 Individuum/10 ha war der Feldsperling vertreten, konnte aber immerhin auf allen untersuchten Flächen nachgewiesen werden.
Ergebnisse der Hochrechnung:
Haussperling 119.000 BP. Dieser Wert liegt etwas niedriger als der für 2001 ermittelte (135.000 BP; s. auch Böhner et al. 2003, Berl. ornithol. Ber. 13, 42-62), jedoch muss diese Differenz eher als normale Schwankung von Jahr zu Jahr angesehen werden denn als wirklicher Rückgang, was vor allem durch die Ergebnisse der jährlichen Wintervogelzählungen belegt wird.
Feldsperling 11.000 BP. Ein Vergleichswert im Brutvogelbuch (Otto & Witt 2002), wenn auch mit anderer Methodik erhoben, lässt eventuell einen leichten Rückgang für das gesamte Stadtgebiet vermuten, jedoch gibt es keine entsprechenden Hinweise für den eigentlichen bebauten Bereich.

Koordination: Werner Schulz und Dr. Jörg Böhner.

Publikationen:
BÖHNER, J.; W. Schulz & K. Witt: Abundanz und Bestand des Haussperlings (Passer domesticus) in Berlin 2001.- Berliner ornithol. Ber. 13, S. 42-62
BÖHNER, J. & W. SCHULZ: Brutzeiterfassung des Haussperlings (Passer domesticus) in Berlin 2006/2007: Ein Vergleich mit 2001. - Berl. ornithol. Ber.17(2007), S. 17-28
Grasnick, J. & J. Böhner: Bruterfolg des Haussperlings (Passer domesticus) in einem Berliner Wohnblockviertel.- Berl. ornithol. Ber. 18(2008), S. 36-49
Böhner, J. & W. Schulz: Bestand und Lebensraumpräferenzen des Feldsperlings (Passer montanus) in Berlin.- Berl. ornithol. Ber. 18(2008), S.49-61