Dohle

Die Dohle ist eine der an und in Gebäuden brütenden Vogelarten, die erheblich unter Gebäudesanierung zu leiden haben. Da die Dohle in das NABU-Projekt über gebäudebrütende Stadtvögel gehört, wird das Programm eng an das des NABU angelehnt. Aufgrund einer Anfrage vom Bezirksamt Mitte ist bei erkannten Brutstandorten an Gebäuden die Hausnummer des betreffenden Gebäudes festzuhalten. Nur bei dieser Kenntnis kann das Bezirksamt mögliche weitere Schritte zum Schutz der Dohle beim Hauseigentümer einleiten.
Ergebnis:
Der von massiven Umbaumaßnahmen betroffene Bezirk Mitte scheint völlig von der Dohle verlassen zu sein. Die Hauptmenge der Vorkommen konzentriert sich nahezu ringförmig um den Flughafen Tempelhof (Nahrungsflächen!!). Viele Randvorkommen (Spandau, Zehlendorf, Steglitz) sind erloschen. Aktueller Baumbrüterbestand auf der Schloßinsel Köpenick: 6 Brutpaare.

Koordination: Jens Scharon

Publikationen:
Eidner, R.: Die Dohle (Corvus monedula) als Brutvogel in Alt-Köpenick.- Berl. ornithol. Ber.11(2001), S. 149-159

weiterführende Literatur zur Dohle

Teichralle 

Die Situation der Teichralle war zum Abschluss der Vorjahreskartierung noch unklar, da aus Teilgebieten unterschiedliche Bestandsentwicklungen gemeldet wurden und einige Stadtbezirke noch nicht kontrolliert worden waren.
Auszug aus den Ergebnisse der kompletten Revierkartierung 1999/2000:
Die Hälfte der 238 Revierinhaber brütete an Teichen, die in der Regel künstlich angelegte Parkgewässer oder ehemalige Fischteiche oder auch natürliche Eiszeitrelikte sind. Immerhin 19% der Reviere befanden sich an Gräben und Bächen.
Schwerpunktgebiete sind der Tierpark, der Zoologische Garten und die Neue Wuhle. Allein 28 Reviere charakterisieren die Bedeutung des Wuhle-Grünzugs in Marzahn/ Hellersdorf.  Im seenreichen Stadtbezirk Köpenick wurde nur 1 Revier gefunden, ähnlich bedeutungslos präsentierten sich Spree und Havel mit ihren seenartigen Erweiterungen.

Koordination: Bernhard Schonert

Publikationen:
SCHONERT, B.: Ergebnisse der Teichrallenerfassung (Gallinula chloropus)
in Berlin 1999/2000. - Berl. ornithol. Ber.14(2004), S. 139-165

Rauchschwalbe

Die Kontrollen aus den Pferde- und sonstigen Viehställen wurden 2009 abgeschlossen. Das war der einfachere Teil. Im Sommer 2000 wurde versucht, Lücken bei der Erfassung von Kolonien zu schließen (z. B. Höfe in Spandau) und möglichst viele Einzelvorkommen zu entdecken. Dabei ist zwar der Nestnachweis mit Angabe zum Standort sehr erwünscht, doch sollten alle während der Brutzeit innerhalb eines Jagdgebietes fliegenden Rauchschwalben als mögliche Brutvögel gemeldet werden.
Einige bemerkenswerte Brutplätze der Rauchschwalbe in Berlin:
1992:   Nest in Mündung einer Abwasserleitung (Spreeufer/Charlottenburg,
westlich Rudolf-Wissel-Brücke)
1993:   Nest an Neonröhre in Tiefgarage Brauerstraße/Steglitz
1994:   2 Nester auf dem Motorschiff "Reinickendorf" mit Standort Tegeler See,
diese wurden auch bei Ausflugsfahrten zur Oberhavel weiterhin angeflogen
1995:   Nest mit 4 juv. im Fährschiff "Louise" der Pfaueninsel

Koordination: Alessandro Kormannshaus, Klaus Witt

Publikationen:
WITT, K.: Brutbestände der Rauchschwalbe (Hirundo rustico) 1999/2000 in Berlin.- Berl. ornithol. Ber.14(2004), S. 18-33